Die St.-Martinskapelle befindet sich im Stadtteil Mayen-Hausen an der Straßenecke Bahnhofstraße nach Betzing.

Die Kapelle wurde am 11. November 1890 von Dechant Kirwel aus Mayen feierlich eingesegnet und dem heiligen Martin geweiht. Dies ist insoweit erstaunlich, als dass diese Kapelle zu den Schiefergruben Haseloch und Mosellaschacht gehörte. Folglich wäre eine Widmung für die Schutzpatronin der Bergleute, also für die heilige Barbara, zu erwarten gewesen. Schließlich diente diese Kapelle den Bergarbeitern als Andachts- und Trauerstätte. Alten Berichten zufolge wurden nach Unfällen in den Gruben die Todesopfer zunächst in dieser Kapelle aufgebahrt, damit die Kollegen Abschied nehmen konnten.

Wie kam es nun zur Namensgebung St.-Martinkapelle?

Die Chronik berichtet, dass diese Kapelle zu Ehren des damaligen Grubenbesitzers Martin Neuerburg erbaut wurde. Nach dem festlichen Akt der Einsegung trugen die Grube Haseloch und die dazu gehörigen Wohnungen den Namen „Martinsburg“.

Im Jahre 1893 wurde die Grube Haseloch stillgelegt und als 1973 auch die Grube Mosellaschacht den Betrieb einstellte, war die Zukunft der Kapelle ungewiss. Der Besitzer wollte die Kapelle samt Grundstück veräußern. Weder die Kirchengemeinde, das Bistum Trier oder die Stadt Mayen gingen darauf ein, sodass zeitweise sogar der Abriss der Kapelle drohte.

Schließlich kauften die Anwohner des benachbarten Grundstücks Rolf und Renate Fuhrmann die Kapelle und renovierten diese 1999 in Eigenarbeit.

2010 erwarben die Eheleute Werner Blasweiler und Dorothea Endres-Blasweiler, infolge des Immoblienkaufes in der Bahnhofstraße das Grundstück samt der darauf befindlichen Kapelle quais als Zugabe. Zwischenzeitlich ist die Kapelle wieder sanierungsbedürftig. Um diese aufwändige Sanierung und Instandsetzung zu finanzieren, gründete sich 2019 ein entsprechender Förderverein.

Vorangegangen waren Gespräche mit anderen Vereinen, Institutionen und kommunalen Trägern, die analog zu den 70er Jahren kein Interesse am Erwerb bzw. der Schenkung der Kapelle zeigten.